Palazzo Monti: Kunst, Zeit und Raum in Einklang
In einer zunehmend hektischen und ultravernetzten Welt gibt es Orte, die gegen den Trend gehen und der Zeit ihren ursprünglichen Wert zurückgeben: Raum zum Beobachten, zum Nachdenken, zum Schaffen. Ein solcher Raum ist der Palazzo Monti, ein historisches Gebäude im Herzen von Brescia, das heute als Künstlerresidenz und Zentrum für kulturelle Produktion genutzt wird, ein Projekt, das aus einer persönlichen Vision entstanden ist, sich jedoch zu einem kollektiven Bezugspunkt entwickelt hat – in Italien und darüber hinaus.
Für Edoardo Monti, Gründer und Kurator, ist das Haus der Familie nicht nur ein physischer Ort, sondern auch eine Plattform für Begegnung und Kontamination. „Wir haben uns Brescia nicht ausgesucht, wir haben uns hier gefunden. Und mit der Zeit haben wir eine Identität nicht erzwungen, sondern sie entdeckt und gemeinsam mit den Künstlern, der Stadt und dem Gebiet aufgebaut“, so Monti. Er kam aus New York und London und brachte eine internationale Perspektive mit, entschied sich jedoch bewusst dafür, in Italien zu leben und das Authentische und Lokale des Landes zu fördern: die Langsamkeit, das Handwerk, die menschlichen Beziehungen.
Der Palazzo Monti beherbergt heute Künstler aus der ganzen Welt, er ist aber auch ein Zuhause. Die Räume - Arbeitszimmer, Zimmer, Küche, Garten - werden täglich von den Bewohnern genutzt. Das macht den entscheidenden Unterschied. „Es handelt sich nicht nur um einen Aufenthalt, sondern um eine intensive Erfahrung des Dialogs und des Austauschs. Es entsteht eine temporäre, aber sehr enge Gemeinschaft, in der jeder Künstler innehalten, zuhören und experimentieren kann.“
Die Parallele zu Doucal‘s Philosophie liegt auf der Hand. Beide Projekte wurden in Italien geboren und sind ausgerichtet auf Qualität, Details und Sorgfalt als eine Form von authentischem Luxus. So wie es dem Schuhhersteller aus der Region Marken gelungen ist, Handwerkskunst und Modernität miteinander zu verbinden, so bewegt sich auch Palazzo Monti zwischen Tradition und Innovation und unterstützt die aufstrebende Kunst, ohne jemals auf die Exzellenz bei der Fertigung zu verzichten.
Die Entscheidung, in einer Stadt wie Brescia, außerhalb der großen Zentren der Kunstwelt, zu arbeiten, ist Teil unserer Vision. „Wir wollten nicht in Mailand oder irgendwo in der Ferne sein: Brescia ist ausgewogen. Die Stadt bietet einen einzigartigen kulturellen Reichtum und ein Netzwerk des Handwerks sowie eine Lebensqualität, die Konzentration und künstlerische Forschung fördert“.
In einer Zeit, in der Geschwindigkeit der einzige Wert zu sein scheint, fordert Monti stattdessen das Recht auf Langsamkeit, Nachdenken und sogar Langeweile. „Wir leben in einer Zeit, in der von uns ständig Tempo verlangt wird, auch wenn kein Tempo gebraucht wird. Das Innehalten ist revolutionär geworden. Und sich wochen- oder monatelang einem kreativen Prozess zu widmen, ist heute eine Geste, die Interesse an Veränderungen zeigt. In diesem Sinne ist das Projekt Palazzo Monti nicht nur ein kulturelles Projekt, sondern auch eine Vision der Welt. Und wie Doucal‘s zu sagen pflegt, das Wesentliche wird - wenn es mit Sorgfalt und Respekt gepflegt wird - zu zeitloser Schönheit.
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